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Bürohunde: Nur ein Trend oder sehr gut für das Arbeitsklima?

Johanna
22. März 2023
Für uns bei skeon digital ist es normal, dass auch Vierbeiner im Büro anzutreffen sind. Wir schauen uns an, was man zu dem Thema Bürohund wissen sollte und welche Grenzen wichtig sind.

Im Bocholter Büro von skeon digital ist es zum Beispiel nicht unwahrscheinlich, auf Finneas zu treffen. Ihn siehst du auch auf dem Bild dieses Blog-Beitrages. Der Mischling aus Golden Retriever und Australian Shepherd hat dort bereits seine eigene Ecke. Wir wollen uns das Thema etwas genauer vornehmen.

In der Vergangenheit gab es nur wenige Bürohunde, während es heute scheinbar der Trend schlechthin ist, seinen Vierbeiner mit ins Büro zu nehmen. In diesem Beitrag sprechen wir über die Vor- und Nachteile von Bürohunden und was ihr beachten solltet.

  1. Was du wissen solltest
  2. Bürohunde: Trend oder Zukunftsmodell?
  3. Hund im Büro: Mehrwert für alle
  4. Bedingungen und Grenzen für Bürohunde

Was du wissen solltest

Steigende Leistungserwartung am Arbeitsplatz sorgen neben vielfältigen anderen Ursachen zu psychischen Belastungen, die sukzessive auch zu vermehrten Krankschreibungen führen. 2019 veröffentlichte die Krankenkasse DAK einen Gesundheitsreport, der ersichtlich macht, dass die Krankschreibungen aufgrund von psychischer Belastungen von 33,7 Tage in 2018 auf 35,4 Tage in 2019 gestiegen sind. Für Arbeitgebende stellt sich also die Frage, wie dieser Belastung präventiv vorgebeugt werden kann. An diesem Punkt ist der Bürohund nicht zu vernachlässigen. Der Bundesverband Bürohund eV. definiert den Bürohund als einen Hund, der durch seinen Menschen, unter adäquaten Bedingungen, als Teammitglied mit in das Büro genommen wird.

Bürohunde: Trend oder Zukunftsmodell?

Immer mehr Arbeitgebende gestatten ihren Mitarbeitenden, ihren Vierbeiner mit ins Büro zu bringen. Unternehmen wie Google und Amazon sind hierbei Vorreiter, aber vor allem auch deutsche Unternehmen aus der Digitalbranche springen auf den Zug auf.  Da es immer mehr Haushalte mit Hunden gibt, wird dieses Konzept zukünftig wohl noch höhere Relevanz haben. Vor 18 Jahren gab es bundesweit rund fünf Millionen Hunde. Heute sind schon 8,4 Millionen Vierbeiner in Haushalten zu finden. Herrchen und Frauchen sind jedoch oftmals in Vollzeit beschäftigt und es ist nicht selbstverständlich, dass jemand zuhause bleibt, um sich um das Haustier zu kümmern. Alleine dieser Zuwachs an Hunden, aber auch die generell höhere Arbeitsauslastung ihrer Halter*innen würde schon dafür sprechen, die Vierbeiner am Büroalltag teilhaben zu lassen.

Hund im Büro: Mehrwert für alle

Noch sind nicht alle Auswirkungen von Hunden im Büro genauestens erforscht, aber bei Umfragen und Forschungen zeigen sich bereits einige Vorteile.

Befindet sich ein Hund im Büro, schüttet unser Körper Oxytocin aus. Dadurch wird das Stresshormon Cortisol abgebaut. Beim Streicheln erzeugt sowohl der menschliche Körper als auch der des Hundes das Bindungshormon. Zusätzlich wird die Produktion des Glückshormons Dopamin angestoßen, wodurch wir uns gut fühlen und lächeln. Außerdem werden wir durch unseren tierischen Freund zu kleinen Pausen gezwungen, die uns durchatmen lassen und unser Stresslevel senken. Neben der Ausschüttung positiver Hormone sorgen unsere Vierbeiner auch für mehr Bewegung, was neben kleinen Denkpausen die Mitarbeitenden ebenfalls aus dem Schreibtischstuhl holt und so auch körperlichen Krankheiten, wie beispielsweise Rückenbeschwerden vorbeugen kann.

Neben all den gesundheitlichen Vorteilen hilft ein Bürohund dabei, leichter in die Kommunikation zu gehen. Somit hat er ebenfalls einen positiven Effekt auf die Gemeinschaft und die Beziehung unter Mitarbeitenden und trägt zur Verbesserung des Arbeitsklimas bei. Ein geringeres Stresslevel, mehr Bewegung und ein positives Arbeitsklima steigern die Motivation bei Angestellten und führen somit zu einer höheren Produktivität. Jeder zweite Mitarbeitende würde laut einer Umfrage der FAZ sogar auf eine Gehaltserhöhung verzichten, wenn er seinen Vierbeiner mit ins Büro nehmen dürfte. Damit ist der Bürohund neben flexiblen Arbeitszeiten und Homeoffice sicherlich ein dicker Pluspunkt für die Attraktivität eines Arbeitgebenden.

Außerdem sind Präventionsmaßnahmen zur Gesundheitsförderung von Mitarbeitern für Unternehmen aktueller denn je. Jede Investition, die einer Krankheit oder einem Unfall vorbeugt, spart Kosten und erhält das im Unternehmen vorhandene Wissenspotenzial. Somit stellen Präventionsmaßnahmen zur Gesundheitsförderung von Mitarbeitenden die Grundlage für den langfristigen Erfolg eines Unternehmens dar. Diese Faktoren können also langfristig zu einer besseren Mitarbeiterbindung, einem positiven Unternehmensimage (intern und extern) und gesteigerten Erträgen führen.

Bedingungen und Grenzen für Bürohunde

Trotz vieler positiver Effekte eines Bürohundes, sollte es dennoch Bedingungen und Grenzen geben, denn die Arbeitsstätte ist vorrangig zur Ausübung definierter Tätigkeiten und Arbeitsabläufe konzipiert und in erster Linie für den Menschen ausgelegt. Hinzu kommt, dass nicht jeder Hundeliebhaber*in ist und es Menschen gibt, die, obwohl sie Hunde lieben, allergisch gegen diese sind. All diese Punkte dürfen nicht außer Acht gelassen werden.
Mindestens genauso wichtig ist es, dass der Hund gut erzogen ist und die Arbeitsabläufe nicht stört. Daher haben wir ein paar Tipps zusammengestellt, die du beachten solltest:

  • offizielle Genehmigung zum Mitbringen durch die Geschäftsleitung und ggf. auch durch den Immobilienbetreiber
  • Einverständnis der Arbeitskollegen*innen
  • eine Vereinbarung von „Hunderegeln“ im Büro
  • Nachweis durch Herrchen oder Frauchen über Hundehaftpflichtversicherung, Hundeführschein, ggf. ein Wesenstest des Hundes
  • entsprechend der Tierschutz-Hundeverordnung (TierSchHuV) ausreichend Platz im Büro, damit der Hund artgerecht untergebracht und versorgt ist

Sofern im Unternehmen alle Zeichen auf „Go“ stehen, darf vor lauter Freude natürlich auch das Befinden des Vierbeiners nicht vernachlässigt werden. Auch wenn sich die meisten unserer Fellnasen sicherlich darüber freuen, uns im Arbeitsalltag begleiten zu dürfen, ist nicht jeder Hund dafür geeignet. Ist dein Hund im Büro also dauerhaft gestresst, solltest du nochmal überdenken, ob du deinem tierischen Freund einen Gefallen damit tust, ihn mit ins Büro zu nehmen.

Grundsätzlich eignen sich Hunde, die gerne mit Menschen zusammen sind und sich nicht territorial verhalten, optimal. Generell gilt: Wenn ein Vierbeiner freundlich und gut erzogen ist und sich behutsam an den Office-Alltag gewöhnen darf, kann aus vielen Hunden ein geeigneter Bürohund werden. Damit die Fellnase sich wohlfühlt, benötigt er seinen eigenen festen „Arbeitsplatz“, der mit Näpfen, Decke oder Körbchen und Spielzeug ausgestattet sein sollte. Ebenso sollte er klare Regeln kennen, d. h. beispielsweise Bürozeiten = Körbchenzeiten. Vor und nach den Arbeitszeiten braucht dein Hund, entsprechend seiner Mentalität, ausreichend Bewegung und Auslastung, damit er im Job entspannt sein kann. Dein Vierbeiner benötigt Zeit, um sich eingewöhnen zu dürfen. Hierbei gilt: Nicht jeder Hund gewöhnt sich gleich schnell an eine neue Umgebung. Der Hund sollte also sanft und langsam an die Situation herangeführt werden. Zu guter Letzt informiere alle Arbeitskolleg*innen über ggf. vorhandene Eigenarten deines Hundes und darüber, wann dein Hund Ruhe braucht und wann er gerne gekuschelt werden möchte.

 


 

Quellen:

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